«Für mich war Fussball immer Berufung.»
sagte der deutsche Fussball-Coach Jupp Heynckes. Der Blick auf seine Erfolge zeigt folgendes Bild: In den 1970er Jahren gewann er als Spieler mit Borussia Mönchengladbach 4 Deutsche Meisterschaften, den DFB- sowie den UEFA-Pokal und wurde Europa- und Weltmeister. Als Trainer war er bei verschiedenen Clubs in Deutschland, Spanien und Portugal aktiv: Mit Real Madrid und mit dem FC Bayern München gewann er die Champions-League. Erfolg kann ein Ausdruck von Berufung sein, denn innere Überzeugung lässt sich nicht verstecken, will ausgelebt werden, ist spürbar und steckt an.
Es müssen nicht grosse Dinge sein
Mit Jupp Heynckes wird hier ein sehr erfolgreicher Coach und Trainer genannt. Berufung kann auch im Versteckten oder im Kleinen geschehen. Schliesslich haben wir alle unsere inneren Überzeugungen. Wir sind sie uns nur oft zu wenig bewusst. Eine innere Überzeugung kann sein, Menschen in schwierigen Herausforderungen zu begleiten. Das kann in beruflichen Fragen wie Laufbahnberatung, Stellensuche etc. sein. Oder bei familiären Fragen oder gesundheitlichen Schwierigkeiten, die vielleicht grosse Veränderungen mit sich bringen. Zuhören. Fragen stellen. Menschen lieben. Individualität respektieren. Prozessverantwortung übernehmen. Dann nennt man diese (berufliche) Tätigkeit Coaching.
Berufung finden – auf das Sehen kommt es an …
Berufung ist etwas, das man oft schon als Kind spürt. Etwas, das man erahnt. Der Fotograf Stephan Fürnrohr erzählt im Porträt des Pictures Magazins (Ausgabe 10 / 2013), dass er im Alter von 7 Jahren seine Eltern bei einer Katalog-Bestellung überzeugen konnte, eine Pocket-Kamera als Werbegeschenk zu wählen und sie dann ihm zu überlassen. Ein Traum wurde Wirklichkeit, er fühlte sich wie im 7ten Himmel. Seine ersten Fotos allerdings waren ein Film voller «misslungener» Bilder. Die Folge waren verstimmte Eltern ab den Kosten für die Entwicklung.
Trotzdem ging er seiner Mission nach. Mit 17 Jahren wurde er Mitglied der Fotografischen Gesellschaft Regensburg. Dort kam er in eine weitere Persönlichkeitsentwicklung. Keiner der Mitglieder fragte nach seiner Kamera … Es ging nur um die Bildbesprechung und für die musste man ein dickes Fell mitbringen. Der Landschaftsfotograf lernte in dieser Gesellschaft einen sehr wichtigen Satz: Auf das Sehen kommt es an …
Berufung sehen
Gefühle sind die Sprache unseres Herzens. Oft lassen wir Ideen liegen, weil wir sie als zu wenig gut einstufen, uns etwas selbst oder uns selbst anderen nicht zumuten. Oder weil uns vielleicht das Geld dazu fehlt. Berufung findet immer einen Weg, um sich zu entfalten. Besonders wenn sie gesehen und erkannt wird. Früher oder später. Es geht um den ersten Schritt und dann um weitere. Und sind sie auch noch so klein. Berufung beansprucht Zeit und Bewegung.
Coach werden. Auf das Sehen und Hören kommt es an. Vielleicht fasziniert Sie seit längerem der Kontakt mit Menschen. Sie sind überzeugt von deren Fähigkeiten und möchten diese mehr fördern können. Vielleicht sind Sie spezialisiert auf eine ganz besondere Branche, die begabte Mitarbeiter sucht. Berufung sehen, lautet die Formel. Berufung riechen, ein möglicher nächster Schritt. Zum Beispiel mit dem Studiengang für angewandtes Coaching. Handwerk lernen, der Berufung eine Chance geben. Aufleben erlaubt.
