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Hoffnung bewusst ins eigene Leben integrieren

«Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben!» Diese Aufforderung ist in der langanhaltenden und überaus herausfordernden Krise, in der wir aktuell stecken gar nicht so einfach. Das Jahr 2021 endet, wie es angefangen hat. Unsicherheiten, Einschränkungen, Stress. Der Graben zwischen den Menschen wurde im Lauf des Jahres jedoch tiefer, der Ton in den Diskussionen gehässiger und das Misstrauen grösser.

Die Vorstellungen, wie den das Jahr 2022 aussehen mag und was noch alles kommen kann, das Gefühl, von Medien und Bad News überfordert zu werden, löst in vielen von uns Angst aus. Wir flüchten entweder in Hyperaktivität oder in Resignation.

Um positiv in die Zukunft zu schauen, ist weder Hyperaktivität noch Resignation förderlich. Was wir in Zeiten von Bedrohungserleben, Ängsten, physischen und psychischen Beeinträchtigungen benötigen, ist weniger, dem «Störenfried» den Kampf anzusagen, als vielmehr eine hoffnungsvolle Perspektive zu entwickeln.

Wir brauchen eine Vision

Einst wurde die blinde Autorin Helen Keller gefragt: «Was ist schlimmer, als blind geboren zu sein?» Ihre Antwort lautete: «Sehen zu können, jedoch ohne Vision zu leben.»

Wir brauchen eine Vision. Eine Vision ist die Fähigkeit, sich die Zukunft vor dem inneren Auge auszumalen und sie zu formen. Auf etwas hoffen können, was man noch nicht sieht.

Das Wort «hoffen» kommt vom mittelniederdeutschen «hopen», also hüpfen. Es bedeutet «vor Erwartung zappeln» und beschreibt die unruhige, aber positive Erwartungshaltung gegenüber der Zukunft. Denn wer diese Zuversicht verliert, droht in ein inneres Loch zu fallen.

Von Goethe stammt folgendes Zitat:  «Wir hoffen immer, und in allen Dingen ist besser hoffen als verzweifeln.»

Hoffnung in der Positiven Psychologie
Die Positiven Psychologie definiert Hoffnung wie folgt:

«Hoffnungsvolle Menschen haben grundsätzlich eine positive Einstellung gegenüber der Zukunft. Sie sind optimistisch und zuversichtlich und können auch dann noch etwas positiv sehen, wenn es für andere negativ erscheint. Sie hoffen das Beste für die Zukunft und tun ihr Mögliches, um ihre Ziele zu erreichen. Dabei haben sie ein klares Bild, was sie sich für die Zukunft wünschen und wie sie sich die Zukunft vorstellen.

Wenn mal etwas nicht klappt, versuchen hoffnungsvolle Menschen, trotz Herausforderungen oder Rückschlägen optimistisch in die Zukunft zu blicken. Niedrige Ausprägungen in der Hoffnung werden mit Pessimismus, Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit in Verbindung gebracht. Hoffnungslose und pessimistische Menschen machen eine düstere Prognose der Zukunft.»

Hoffnung erlebt in der Positiven Psychologie ein Comeback

Hoffnung braucht keine Gewissheit, dass etwas gut wird. Sie ist eine positive Sicht auf das Leben und wird auch als «Optimismus» oder «(Zukunfts-)Glauben» bezeichnet. Diese Eigenschaft gehört nicht nur im Christentum zu den drei grossen Tugenden “Glaube”, “Hoffnung” und “Liebe”, sondern erlebt auch in der Positiven Psychologie ein Comeback. Die Fähigkeit, Hoffnung zu entwickeln, gilt als wichtige persönliche Voraussetzung, um den eigenen Lebenswillen gegen Not, Unglück und andere Widrigkeiten zu mobilisieren. Mehrere Studien belegen, dass Hoffnung sich positiv auf die Bewältigung kritischer Lebensereignisse auswirkt.

Der Unterschied von Hoffnung und Optimismus

Hoffnung ist nicht dasselbe wie Optimismus. Während Optimismus und Hoffnung oft synonym verwendet werden, unterscheiden sich die zwei Eigenschaften jedoch in folgendem Punkt: Ein optimistischer Mensch ist aufgrund seiner Erfahrungen und Fähigkeiten überzeugt, eine gewisse Kontrolle über das Ereignis zu haben und dementsprechenden Einfluss.

Wer hofft, rechnet ebenfalls mit einem guten Ausgang – allerdings auch dann, wenn dieser ausserhalb der eigenen Kontrolle liegt.

Krisen, Stürme, Schicksalsschläge etc. entziehen sich meist unserer Kontrolle. Und genau darin liegt oft der eigentliche Schmerz. Wir versuchen dagegen anzukämpfen oder werfen das Handtuch – Hauptsache, wir haben irgendwie die Kontrolle. Verlieren wir die Kontrolle, geht oft auch die Zuversicht verloren.

Hoffnung besitzt die Fähigkeit des Loslassen

Hoffnung behält die Zuversicht, auch wenn die Situation ausserhalb unserer Kontrolle liegt. Sie besitzt die Fähigkeit des Loslassens. Denn kaum etwas fällt uns schwerer, als etwas loszulassen. Dabei ist Festhalten doch der grössere Kraftakt, sollte man meinen.

Loslassen ist eine Form, auf Ereignisse oder Entwicklungen energiesparender zu reagieren.

Wer loslässt, akzeptiert, was ist – selbst wenn das den eigenen Interessen widerspricht.

Statt sich lähmen und runterziehen zu lassen, hilft Loslassen, sich auf Gutes zu fokussieren. Der Blickwinkel wird bewusst verändert. Anstatt dass wir verzweifelt auf das schauen, was wir nicht ändern können, hilft der hoffnungsvolle Blick, die positiven Dinge zu sehen, die da sind und das, was noch werden kann.

Hoffen und Loslassen heisst, lernen zu vertrauen. Vertrauen darauf, dass selbst widrige Umstände einem zum Guten dienen können (was wir meist erst in der Rückschau erkennen, jedoch nicht zwingend).

Hoffnung bewusst ins Leben integrieren

Die folgenden Tipps können neue Hoffnung wecken und helfen, diese zu bewahren:

  1. Die Situation akzeptieren

Wichtig ist, eine Situation anzunehmen und sie nicht zu ignorieren. Hoffen heisst zu akzeptieren, dass es vielleicht gerade nicht gut ist, aber grundsätzlich besser werden kann.

Alles braucht seine Zeit. Deshalb benötigen wir auch Geduld und Verständnis für uns selbst, indem wir auf die eigenen Gefühle und Bedürfnisse achten und uns darum kümmern.

  1. Negatives rauslassen

Wenn sich negative Gedanken und Gefühle anstauen, ist es schwierig, Zuversicht zu bewahren. Um neue Hoffnung zu schöpfen, ist es hilfreich, alles Negative rauszulassen, sei das in einem vertrauten Gespräch oder indem man sich den Frust von der Seele schreit oder schreibt. Das Negative loslassen.

  1. Auszeit von Nachrichten

Manchmal ist es wichtig, sich von jeglichen negativen Nachrichten abzuschotten. Denn sie können schnell Eindruck vermitteln, die Welt hätte nichts Schönes mehr zu bieten.

  1. Dankbarkeit für das Gute entwickeln

Nicht alles ist negativ. Viel Gutes scheint so selbstverständlich, dass wir dessen Wert nicht mehr sehen. Der Partner, die eigenen Kinder, Freunde oder das Zuhause. Dankbarkeit für die schönen und wertvollen Dinge im Leben ist heilsam und verändert unseren Blickwinkel.

  1. Humor ins Leben lassen

Humor wirkt sich positiv auf die Bewältigung von kritischen Lebensereignissen aus. Lachen aktiviert den gleichen Gehirnbereich wie Kokain, was aber keine schädlichen Auswirkungen hat – im Gegenteil: ein guter Sinn für Humor kann Stress und Angst reduzieren.

  1. Sich selbst etwas Gutes tun

Ein warmes Bad, eine Massage, gutes Essen und mal richtig lange schlafen. Mal wieder ein Bild malen oder anderweitig kreativ oder schöpferisch tätig sein. Einfach mehr von dem, was einem gut tut.

  1. Sich in schöne Zeiten zurückversetzen

Manchmal kann es wahre Wunder bewirken, sich zurück in glückliche Momente seines Lebens zu versetzten. Ein altes Fotoalbum oder Musik, die an vergangene Erlebnisse erinnern, oder ein Telefonat mit einem alten Freund, bei dem alte Geschichten wiederbelebt werden.

  1. In Bewegung kommen

Wortwörtlich. Ausgedehnte Spaziergänge im Wald. Sport mit Freunden. Durch die veränderte Hirnaktivität wirkt sich Sport positiv auf die Nervenzellen aus und hilft, negative Gedanken aus dem Gehirn zu verdrängen.

  1. Anderen helfen

Mitmenschen, Freunden oder Bedürftigen zu helfen, gibt dem eigenen Leben Sinn und Perspektive. Indem wir Aufgaben wahrnehmen, die Anderen Hoffnung geben, werden wir Dankbarkeit und Liebe ernten.

Die Hoffnung ist der Sauerstoff für unsere Seele und ein wesentlicher Motor des Lebens. Wer hofft, vermag (fast) alles. 

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