Die grosse Verantwortung des Coach-Ausbilders
Schliesslich geht es um die Entwicklung zum Coach, es geht um Begleitung und Qualifizierung der Teilnehmer. Dabei übernimmt der ausbildende Coach die Rolle des Vorbilds und Modells, an dem sich orientiert werden kann.
Den Lehr-Coaches fällt während der Ausbildung für die Teilnehmenden ein Rollen-Modell zu, das zu erreichen eine entsprechende langjährige Berufserfahrung als Coach benötigt. Dabei geht es um die Kombination von persönlicher Reife und umfassenden sozial-kommunikativen, methodischen und fachlichen Kompetenzen einerseits. Und um ein breites Wissen an Feld- und Führungskompetenzen andererseits.
Lehr-Coaches bringen persönliche Integrität mit, vor allem aber überzeugen sie durch eine hohe Selbstreflexionsfähigkeit, durch Glaubwürdigkeit, Dialogfähigkeit, Vertrauenswürdigkeit und nicht zuletzt durch ihre Seriosität.
Oft geht es nicht allein, durch den Einsatz von mehreren Lehr-Coaches kann die Qualität der Ausbildung gesteigert werden. Doch dafür ist es unabdingbar, dass die Seminartrainerinnen und Seminartrainer zusammenarbeiten, miteinander kooperieren und dem gleichen Konzept folgen. Alles andere wäre für die Teilnehmer suboptimal und nicht zielführend. Die Trainer, die bei Coachingplus arbeiten, haben alle die gleiche Ausbildung durchlaufen.
Die Fähigkeit und Bereitschaft, nach dem Ethik-Kodex zu arbeiten als wichtige Voraussetzung
Anthropologisches Prinzip | Abgeleitete Handlungsmaxime für das Coaching |
Die Würde der Person | Aus dem Anspruch der Würde erwächst die grundlegende Gleichwertigkeit aller beteiligten Personen, die in professionellen Settings abgeleitet wird. Diese Würde gilt im übergreifenden existenziellen Sinne und verliert ihre Bedeutung auch dann nicht, wenn die Beratungsbeziehung eine Asymmetrie impliziert (was zutrifft, sobald der Berater einen Steuerungsauftrag hat, was in aller Regel der Fall ist). |
Die Weltbezogenheit des Menschen | Bei jedem Coaching liegt der Fokus auf dem Menschen und damit auf all den ihn betreffenden Lebensbezügen. |
Der Mensch als dialogisches Wesen | Coaching fördert als „Arbeit am Menschen“ die Fähigkeit und die Bereitschaft zum Dialog. Darüber hinaus stellt es selbst ein Modell für dialogisches Handeln dar. |
Nicht-Reduzierbarkeit des Menschen | Beim Coaching geht es nicht nur darum, die Funktionsfähigkeit der beteiligten Klienten zu fördern, sondern den Wert eines Menschen zu respektieren, zu reflektieren und zu stärken. |
Entwicklungsoffenheit des Menschen | Der Coach trägt mit seiner Beratungsbeziehung dazu bei, dem Klienten die Möglichkeit zu schaffen, zu sein, was er sein kann und sein will. |
Willensfreiheit und Autonomie des Menschen | Der Coach unterstützt den Klienten bei der Wahrnehmung der historischen, sozialen und situativen Bedingungen im Zusammenhang mit der jeweils vorgefundenen Realität. Er ist aber ebenso zuständig für den gestaltenden und kreativen Umgang mit diesen Prämissen. |
Einheit des Menschen | Der Coach adressiert alle drei Dimensionen des Menschen, also: Leib, Seele und Geist. |
Grenzen des Erkenntnisvermögens | Der Coach ist sich der Begrenztheit seiner eigenen Erkenntnismöglichkeiten bewusst. |
Die Bedeutung von Arbeit | Wenn Coaching als berufsbezogene Beratung durchgeführt wird, dient dies der Unterstützung seiner Klienten bei deren Bemühungen um das Gelingen ihrer beruflichen Tätigkeit bzw. Arbeit. |
Der Mensch in Institutionen | Insofern Arbeit als institutionelle Zusammenhänge verstanden wird, unterstützt der Coach sowohl die Wahrnehmung als auch die Reflexion der jeweils institutionellen Bedingungen hinsichtlich ihrer Ambivalenzen. |
Macht in zwischenmenschlichen Beziehungen | Dem Coach ist klar, dass Führungskräfte andere Menschen beeinflussen müssen. Er unterstützt dabei die bewusste Wahrnehmung und die Anwendung von Macht, wobei er auf den Rahmen der berechtigten Interessen achtet. Der Coach differenziert zudem zwischen Macht und Beeinflussung sowie den häufig synonym verwendeten Begriffen von Gewalt und dem instrumentellem Verfügen-Können. |
Quelle der Abbildung: https://www.dbvc.de/standards/ethik.html (Zugegriffen 2. Dezember 2019, Text sinngemäss umformuliert)
Wie viel Vorsprung hat Ihr Seminartrainer?
Der Weiterbildungsanbieter stellt also sicher, dass dank seiner Qualifikation und fachlichen Weiterentwicklung die tätigen Lehrenden in der Zusammenarbeit auf einem hohen Niveau mit den Teilnehmern agieren.
Auf welche Werte, Philosophie und Menschenbilder baut Ihre bevorzugte Coaching-Ausbildung?
Das ist umso wichtiger, weil sich in unserer Zeit ein massiver Wertewandel vollzieht. Alte, scheinbar bewährte Werte verlieren an Bedeutung und werden von anderen abgelöst. Daher gilt für uns alle, unsere Werte immer wieder neu zu überdenken und zu überprüfen. Auch im Coaching spielen diese Faktoren eine wichtige Rolle:
- Weil Werte tiefen persönlichen Überzeugungen entspringen.
- Weil Werte Aussagen darüber machen, was richtig und was falsch ist.
- Weil sich durch Werte persönliche Leitbilder herausarbeiten lassen.
Für eine schematische Darstellung der Werte bietet sich folgende Darstellung an:
Physische Werte | Physische Werte umfassen alle Faktoren, die uns körperlich weiterbringen. Im Bereich der Arbeit bzw. des Berufs gehören dazu unter anderem auch die Arbeitsbedingungen. |
Emotionale Werte | Mit emotionalen Werten sind die Einstellungen und Ideen gemeint, mit denen wir unserer Mitwelt begegnen. Welche Regel machen wir uns also zu Eigen und wie gehen wir miteinander um? |
Intellektuelle Werte | Intellektuelle Werte bilden die Grundlage für unser Tun. Denn sie beziehen sich auf die gedanklichen Prozesse und beinhalten auch Fragen wie die nach der Freiheit, der Unabhängigkeit und der Meinungsbildung. |
Geistige Werte | Geistige Werte sind unsere persönlichen Werte, sie sind individuell sehr verschieden. Bei den einen werden diese Werte etwa über eine Religion gefunden, für andere bilden sie die Basis für die Frage nach dem Sinn des Lebens. |
Werte als Grundlage und Fundament für Ihr Leben
- Ist der neue Weg der richtige? Immerhin hat sich der zuvor eingeschlagene als nicht begehbar herausgestellt.
- Wie sieht die angestrebte Zukunft in ein paar Jahren aus, gibt es diese Zukunft überhaupt?
- Welche persönlichen Werte habe ich?
- Und kann ich diese Werte in meiner jetzigen Situation einfach beiseitelegen, solange ich in der Firma arbeite, bei der ich derzeit angestellt bin?
Um sich der Wichtigkeit der letzten beiden Fragen bewusst zu werden, möge man sich einen der Natur verbundenen Menschen vorstellen, der in die Situation gebracht wird, in einer Kunstdüngerfabrik oder gar einer Pestizidfabrik zu arbeiten. Dessen Wertesystem neigt wohl zum Zusammenbruch.
Aber Menschen, die Coaching in Anspruch nehmen, wollen ihre Werte nicht aufgeben müssen. Zwar sehen sie oft in ihrer jetzigen Situation keine Zukunft mehr, ihnen fehlt das Gefühl, dass die Tätigkeit, die sie ausüben, auch Sinn ergibt. Doch mit der Neuorientierung geht auch der Wunsch einher, „dahinter stehen zu können“, sich für eine Sache einzusetzen, die sinnstiftend ist.
Ein weiterer wichtiger Wert ist das Streben nach Sicherheit. Das gilt heute mehr denn je, denn wir leben in unsicheren Zeiten, und das Motto „Hauptsache überhaupt einen Job“, schafft erstens kein Empfinden von Sicherheit, und zweitens bringt eine solche Herangehensweise den einen oder anderen persönlichen Wert ins Wanken und Rutschen.
Nach Werten zu forschen und über Werte zu sprechen, ist im Coaching unerlässlich
Lebensauffassungen, Werte und Werthaltungen sind so vielfältig und individuell wie die Menschen selbst es sind. Sie beeinflussen unser Leben in hohem Mass. Um die eigene Lebensauffassung sichtbar zu machen, gibt es unzählige Möglichkeiten, doch darüber hinaus gibt es die sogenannte Kernideologie. Sie setzt sich aus den Aspekten zusammen, die für einen Menschen in seinem Leben grundlegend sind. Die Kernideologie kann als Konstante bezeichnet werden, als das, was bleibt innerhalb des eigenen Wertgefüges. Kennzeichnend für die Kernideologie ist die Tatsache, dass sie nicht erarbeitet oder kreativ gestaltet werden muss. Sie ergibt sich aus der Innenschau und lässt die eigenen Werte erkennbar und erlebbar werden.
In welchen Regalen stöbern Sie in Ihrer Lieblingsbuchhandlung?
Schon der Besuch in einer Buchhandlung kann ein regelrechter Augenöffner sein. Die Bücherregale werden von jeder Art von Religion, Weltanschauungen und Esoterik regelrecht geflutet. Dabei ist die Vielfalt gross, Toleranz steht fast immer an erster Stelle. Wer Antworten auf Lebensfragen sucht, wird in dem einen oder anderen Regal garantiert fündig.
Die hier skizzierte Herangehensweise macht auch im Bereich der Coaching-Branche nicht halt. Uns geht es aber nicht darum, Ihnen vorzuschreiben, mit welchen Werten Sie Ihr Leben gestalten oder welche Antworten Sie auf grundlegende Fragen anstreben. Das ist ganz allein Ihre Sache.
Für Coachingplus ist es vielmehr wichtig, eine fundierte wissenschaftliche Basis zu haben. Diese Basis bildet die Individualpsychologie nach Alfred Adler. Wir nutzen zahlreiche Tools, die auf der praxiserprobten Individualpsychologie fussen. Adler wurde geprägt durch das jüdische Weltbild, obgleich er dieses nicht aktiv praktizierte. In Wien, wo Adler wirkte, lebten zu seiner Zeit rund 60.000 Juden, die auch die Arbeit und das wissenschaftliche Denken von Sigmund Freud, Martin Buber oder Albert Einstein prägten, die ebenfalls in Wien forschten.
Werden Ihre Werte bestätigt oder torpediert?
Während Sie bei einem Werkstattbesuch mit Ihrem Auto meist darauf wetten können, dass der Betreiber der Markengarage genau weiss, was er tut, ist das beim Coaching nicht zwingend so. Sie können wahrscheinlich davon ausgehen, dass der Fachmann, dem Sie Ihr Fahrzeug anvertrauen, immer auf dem neusten technischen Stand ist, Weiterbildungen besucht und regelmässig Neuerungen auf seinem Gebiet erforscht.
Bei der Suche nach der geeigneten Coach-Ausbildung sieht die Sache erfahrungsgemäss ganz anders aus. Oft sind die fachlichen und persönlichen Hintergründe der Anbieter und deren Methoden unklar oder unbekannt. Einfach „auf gut Glück“ auf einen beliebigen Anbieter zu setzen, erweist sich häufig als Fehlschlag. Letzten Endes sollen Sie Ihre individuellen Entwicklungen womöglich nur durch die „Macht der Autosuggestion“ erreichen. Oder Sie bekommen Methoden an die Hand, wie Sie andere Menschen geschickt manipulieren und dank gezielter Körpersprache in willenlose Opfer verwandeln können.
Der letzte Satz mag pointiert, womöglich auch ein wenig polemisch wirken. Aber wir sind der festen Überzeugung, dass Coaching stabile Werte braucht. Das ist insbesondere deshalb der Fall, weil die Werte der christlichen Glaubenslehre – zumindest in Europa – immer mehr an Boden verlieren. Im Zuge dessen entdecken viele Menschen alternative Modelle auf der Grundlage der Metaphysik.
Unsere Empfehlung für Sie lautet daher: Achten Sie bei der Wahl Ihrer angestrebten Ausbildung auf die gelebten Werte und die verwendeten Grundlagen. Sie müssen zu Ihren Werten passen.