Nennen wir den Begriff «Coaching», wissen die meisten, was darunter zu verstehen ist. Menschen begleiten und ihre Kernkompetenzen fördern. Doch was ist ein Mentor? Dieser Begriff hat an Bedeutung gewonnen, seit das Berufsbild eidg. Betrieblicher Mentor FA eingeführt wurde. Ein Überblick.
Heute coacht beinahe jeder. Zumindest verstehen sich viele als Coach. Das kann auch beim Berufsbild des Mentors der Fall sein. Mentoring bedeutet: Eine Person (Mentor) stellt ihr Wissen und ihre Fähigkeiten einer anderen Person (Mentee, Ratsuchender) zur Verfügung. Der Mentee verfolgt dabei das Ziel, sich beruflich und/oder persönlich weiterzuentwickeln.
Der Mentor – ein Porträt
Jede Mentoren-Mentee-Beziehung ist individuell. Mentor und Mentee legen die Schwerpunkte und Ziele ihres Austauschs am Anfang gemeinsam fest. Der betriebliche Mentor FA, zum Beispiel, hat das persönliche Wachstum seiner Kunden und Mitarbeitenden vor Augen. Er hilft ihnen, Probleme zu lösen, Herausforderungen anzugehen sowie persönliche Ressourcen zu entdecken und zu entwickeln.
Die BP-Mentor.ch definiert den Auftrag so:
«Betriebliche Mentorinnen und Mentoren FA haben gegenüber den Kundinnen und Kunden den expliziten Auftrag, in kommunikativer und interaktiver Weise durch strukturierte Gesprächsführung die Problemlösung und die Ressourcenentwicklung anzuregen.»
(Quelle: BP-Mentor.ch)
Wertschätzung, Empathie und Vertrauen
Die Beziehung zwischen Mentor und Mentee ist getragen von Wertschätzung, Empathie und gegenseitigem Vertrauen. Vertrauen ist die beste Voraussetzung für einen Lern- Entwicklungs- und Veränderungsprozess. Dazu kommt noch die Vorbildfunktion. Das Handeln von Mentoren und Mentorinnen überragt die Bedeutung des Gesagten, denn die Mitarbeitenden orientieren sich intuitiv an seinem Vorbild. Mentoring verlangt deshalb ein hohes Mass an Reflexionsvermögen und Verantwortungsbewusstsein.
Die Beziehung zwischen Mentor und Mentee ist getragen von Wertschätzung, Empathie und gegenseitigem Vertrauen.
Wann und wo finden Gespräche statt?
Wie bei andern Beratungsformen gilt auch für den Betrieblichen Mentor FA, dass regelmässige Begleitung wirksamer ist als einmalige Gespräche. Mentoring kann überall und jederzeit erfolgen. Es ist flexibel, denn es kann «in service» stattfinden. Das bedeutet: Mentor und Mentee können im gewohnten Arbeitsumfeld des Mentee bleiben – eine ausgezeichnete Trainingsmöglichkeit, da sich die Begleitung an der «Wirklichkeit» orientiert, ohne den Arbeitsfluss zu stören oder Fehlzeiten im Betrieb auszulösen.
Wann braucht es Mentoring?
Mentoring ist dann angesagt, wenn Gewohnheiten verändert werden sollen. Oder die Motivation gesteigert, neue Werte gefunden und neue Fertigkeiten aktiviert werden sollen. Auch Wissen um Zusammenhänge und das Verständnis für das eigene Handeln sind relevante Themen. Es geht letztendlich um eine gesteigerte Arbeits- und Lebensqualität.
Funktionen und Aufgaben von Mentoren
Mentoring basiert auf einer persönlichen und vertrauenswürdigen Beziehung. Der Mentor fördert einen Mentee in einer für diesen persönlich zugeschnittenen Art und Weise. Die Aufgaben eines Mentors sind im Einzelnen:
- Fachliche Fähigkeiten weitergeben.
- Vertrauen in und Verständnis für den Gebrauch dieser Fertigkeiten vermitteln.
- Den Mentee motivieren
- Vorbild sein
- Beobachten des Mentee bei seinem Handeln.
- Reflektieren der Erfahrungen des Mentee und Hilfe, sich weiter zu steigern.
Mentoring bedeutet zusammengefasst: Konzentriert unterwegs sein auf das im Voraus definierte Ziel zu und sich dabei professionell von einem Mentor begleiten lassen.